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PROTECT – Vermeidung von FEM im Akutkrankenhaus

Auch im Akutkrankenhaus werden freiheitsentziehende Maßnahmen (FEM) wie Bettgitter und Fixiergurte, trotz fehlender wissenschaftlicher Belege für die Wirksamkeit und Sicherheit und der potenziellen Gefahren für die Betroffenen, regelmäßig angewendet. In einer vorangegangen Studie (MARAH) wurde das Leitlinien-Programm für den akutstationären Bereich weiterentwickelt und die Machbarkeit auf zwei Stationen des Unsiversitätsklinikums Halle (Saale) untersucht. Insgesamt erwies sich das Interventionsprogramm als machbar und wurde überwiegend positiv von den Zielgruppen beurteilt. Es wurde aber auch deutlich, dass eine Weiterentwicklung des Interventionsprogramms und der Studienabläufe erforderlich ist. Dazu führen wir derzeit eine Pilotstudie (PROTECT) durch, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird (Förderkennzeichen: 01GY2008).

Projektzusammenfassung

Zielstellung

Ziel dieser Studie ist es, das Interventionsprogramm weiterzuentwickeln und hinsichtlich der Wirksamkeit und Sicherheit zu untersuchen. Darüber hinaus zielt die Pilotstudie darauf ab, Studienabläufe (z. B. Vorgehen bei der Rekrutierung der Krankenhäuser, Methoden zur Erhebung der Daten) zu verbessern.

Methodik

In einer Vorbereitungsphase werden zunächst u. a. im Rahmen von Gruppen- und Einzelinterviews (z. B. mit Pflegenden, ärztlichem Personal, Physiotherapeut*innen, Patient*innen und Angehörigen) der Verbesserungsbedarf bzgl. des Interventionsprogramms sowie der Umsetzungsstrategien in den verschiedenen Krankenhäusern ermittelt. Auf der Grundlage der Ergebnisse werden das Programm und die Studienabläufe überarbeitet. Anschließend wird eine kontrollierte Studie mit einer Dauer von sechs Monaten durchgeführt. Es werden sechs bis acht Krankenhäuser in der Region Halle (Saale) und Leipzig rekrutiert und davon voraussichtlich 28 Stationen (mit ca. 924 Patient*innen pro Woche) zufällig der Interventions- und der Kontrollgruppe zugeteilt.

Die Interventionsgruppe erhält das Programm, welches u. a. eine Kurzschulung für pflegerisches und medizinisches Stationspersonal und die Ausbildung ausgewählter Pflegender der jeweiligen Stationen zu Expert*innen zur Vermeidung von FEM (FEM-Beauftragte) im Akutkrankenhaus vorsieht. Das Studienteam unterstützt diese “FEM-Beauftragten” bei der Einführung des Programms auf den Stationen. In den Stationen der Kontrollgruppe wird die bisherige Standardversorgung unverändert weitergeführt. Die Stationen können nach Beendigung der Nachbeobachtungszeit auf Wunsch das Interventionsprogramm erhalten.

Begleitend wird eine umfangreiche Prozessevaluation durchgeführt.

Erwartete Ergebnisse

Es wird erwartet, dass das Interventionsprogramm und die Studienabläufe im Rahmen der Pilotierungsstudie weiter an die Erfordernisse des akutstationären Bereichs angepasst werden können und ggf. weitere Hinweise zu eventuell notwendigen Anpassungen und Veränderungen gewonnen werden. Weiterhin wird eine deutliche Verringerung der Häufigkeit von FEM erwartet. Alle Materialien werden nach Abschluss der Studie auf dieser Seite kostenfrei zur Verfügung gestellt.

 

Kontakt

Projektleitung                                                                                                          Institutsleitung

Dr. Jens Abraham                                                                                 Prof. Dr. Gabriele Meyer
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft                                      E-Mail: Gabriele.Meyer@medizin.uni-halle.de
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg                                              Telefon: 0345 / 557-4498
E-Mail: Jens.Abraham@medizin.uni-halle.de
Telefon: 0345 / 557-5411

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Susan Gottschalk, M.Sc.
E-Mail: Susan.Gottschalk@medizin.uni-halle.de
Telefon: 0345 / 557-4139


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